Histamin als Reisebegleiterin
Hey ihr Lieben, wie schon von vielen von euch gefragt und auch von mir selbst im letzten Blog erwähnt, teile ich heute etwas «foodstruggle» auf Reisen. Meine Geschäftsreise von letzter Woche war etwas harziger in der Organisation meiner Menüs für die Arbeitstage an Messe, Masterclasses etc. als gedacht. In der Regel bin ich in Hotels untergebracht, die mir ein Zimmer bieten können mit kleiner Kochecke, etc. Doch dieses Mal habe ich bewusst diese Möglichkeit weggelassen, da die Termine sehr zackig gehalten waren und ich wusste, nicht die Zeit zu haben mich zurückzuziehen, um mir ein frisches Menü zu kochen. So machte ich es nämlich bis anhin immer, selbst damals in Mailand in der Zeit meines Aufenthalts zum Modeln in der schönen Fashionmetropole. So hatte ich nun immer Cracker und Co. bei mir, um nicht unterzuckert in den jeweiligen Appointments zu sitzen. Die spontanen Restaurantbesuche waren dann auch etwas harzig, da es noch immer viele Küchen gibt, denen es nicht möglich ist, meinen Teller mit frischem Broccoli und Kartoffeln oder einen Salat ohne Schnickschnack zuzubereiten. Um mir dann die nötige «Ruhe» zu geben, damit ich nicht nebst dem Hunger auch noch emotional an der Klippe gehe, habe ich mir selbst durch viel Training verschiedene Techniken angeeignet, die mir helfen, meinem Körper und auch gedanklich Stabilität zu geben. Viel Wasser trinken und wenn möglich wenigstens auf den Schlafrhythmus achten, so kann sich der Histamin-Spiegel nicht ganz soooo hochschlagen.
Trotz der öfters etwas erschwerten Bedingungen versuche ich mit meinem Mindset solche «Momente», mit denen der Alltag ganz generell gespickt ist, in Balance zu halten. Mir ist es aber trotzdem wichtig zu erwähnen, dass es für die meisten Menschen selbstverständlich ist, überall und immer zu essen, trinken und sich kulinarisch in Geschmackserlebnissen zu finden. Ich habe für mich über all die Jahre einen Weg gefunden, der mir wieder Freude beim Essen und somit auch beim Entdecken kulinarischer Reisen gibt - obwohl ich öfters nicht mitesse. Das Bewusstsein für meinen Körper und dem was ihm guttut, übersteigt die Sehnsucht nach Erinnerung in Geschmack oder sogar was Neuem. Doch trotzdem denke ich öfters an mein jüngeres Ich, oder an Menschen, die gerade jetzt neu mit so einer Situation umgehen müssen. Hierzu habe ich einen wesentlichen Gedanken: mit dem «sich erklären» warum, woher und wieso beginnt schon die unangenehme Situation und macht einen möglichen entspannten Genussmoment mit Familie oder Freunden zu einem erschwerten Zusammensein. Hierzu teile ich gerne meine persönliche Geschichte, die ich in Griechenland erlebt habe. Nach Ankunft damals im Hotel hat uns der Hotelmanager eingeladen und wir haben uns ausgetauscht und dabei sagte er diesen Satz, an dem ich mich noch heute orientiere und er berührt mich noch genau so im Herzen wie damals - «Vivienne, ich als dein Gastgeber werde alles unternehmen, damit du keinen Moment ans Essen denken musst, du sollst, wie alle anderen Gäste dich hinsetzen können und geniessen - ohne dich erneut jeden Tag bei neuem Servicepersonal zu erklären und zu kümmern - das ist Urlaub!»
So plane ich, wenn möglich im Vorfeld und schätze ab, bereite mich vor und organisiere, damit dann «der Moment» klappt. Nicht immer möglich und durchaus anders als gewohnt, aber deswegen nicht schlechter...
Ich sehe in jeder Lage Chancen (wenn auch manchmal hungrig ;)), viel Potenzial zu lernen, über sich, unseren Körper, Mitmenschen, Kulinarik und Kultur. Egal ob man selbst betroffen ist, oder ein Mensch in unserem Umfeld, wir alle können wachsen zusammen, uns gegenseitig entgegenkommen, vertrauen. Habt Mut...und vertraut Körper und Geist!!!!
Xx Vivienne